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Dienstag, 24. Mai 2011

Fümoar, wohin mit dem Geld?


Bildquelle Internet




Erwachsene haben als Genussraucher oder Abhängige sich klugerweise in eine Opferrolle begeben: aus ihren Rauchgewohnheiten wollen sie nun eine Tugend machen, indem sie sich selbst kasteien mit einem jährlichen Opferbeitrag. Damit kaufen sie sich ein in die Räume von Restaurants und Beizen, wo man ohne dieses Opfer keinen Zutritt hat. Hier dürfen sie dann ihren Gewohnheiten weiterhin nachgehen, guten Gewissens, denn dieses „Opfer“ soll zum Teil wieder für sinnvolle Projekte investiert werden. Darum geht es.

Was aber ist sinnvoll und kommt dem Gedanken am nächsten? Sicherlich gibt es viele Projekte, welche dafür infrage kommen. Wir - die VITAO ALLIANZ SCHWEIZ - eine private Initiative für eine neue Werte- und Unternehmenskultur - wären nicht abgeneigt, wenn wir etwas finanzielle Unterstützung bekämen. Nicht nur, weil wir uns dem Thema Zukunft verschrieben haben, eine KIDS Akademie im VITAO®LINTHPARK Glarus Süd - inmitten eines UNESCO Weltnaturerbeparks - als Projekt in unmittelbare Nähe gerückt ist,  sondern insbesondere, weil all unsere Projekte ausgesprochen nachhaltigen Charakter haben. „Raucher“ unterstützen „Zukunftswerkstatt“ wäre nicht aus der Luft gegriffen, wenn sie auch aus verrauchter Luft mit finanziell unterstützt würden. 





Und da gibt es eine weitere enge Verbindung: das Logo „f“, welches wir für familiengeführte Unternehmen entwickelt haben. KMUs, die mit einer solchen Gemeinschaftsaktion den Multis Paroli bieten wollen. Auch das ist eine Initiative der VITAO® ALLIANZ SCHWEIZ.

Und wir sind schliesslich auch bei Facebook präsent. Hier kann man unsere Ziele genau verfolgen, zum Beispiel hier auf der SITEMAP sich der Thematik nähern. Und schliesslich noch eines fällt  mir ein. Die „Zukunftswerkstatt“ ist räumlich direkt neben einem Gesundheitszentrum (zur Zeit im Bau) angesiedelt. Na, wenn das nicht eine optimale Hochzeit wert ist!? Frei nach dem Motto „Rauchen, Zukunft & Gesundheit“.

Übrigens: in der "Zukunftswerkstatt" haben wir auch ein "Fümoar" vorgesehen.

David McLion (Gelegenheitsraucher)


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Montag, 23. Mai 2011

Eltern haften für ihre dicken Kinder. Und umgekehrt.

Quelle Internet

Kinder haften für ihre dicken Eltern!? Wo gibt’s denn das? Und wieso und warum? Zunächst noch mal anders herum. Eltern haften für ihre Kinder. Sie, diese Eltern oder alleinerziehende Elternteile sind nicht selten am Ende ihres Lateins. Diese jungen Leute lassen sich einfach nichts mehr sagen. Ich brauche es nicht einmal aufzuzählen was alles nicht mehr funktioniert. Und ich will auch nicht hinterfragen, warum es kaum mehr hinzubiegen ist. Weder mit guten Worten noch mit Drohungen oder einer ausgerutschen Hand.

Die Verzweiflung ist gross, die Lage scheinbar unlösbar. Und diese jungen Leute sollen einmal unsere Zukunft sein. So wie sie aussehen, so was sie essen, wie sie sich geben, so wie sie daherkommen mit ihren Kopfhörern, Händis, Spielekonsolen, Kaugummi schmatzend, kein Hintern in der Hose, sprachlich verkürzt, gewaltbereit…  Doch diese jungen Leute werden ja auch mal alt. Und dann sollten sie sich verantwortlich um ihre Eltern kümmern? Das ist zwar noch etwas hin, aber nicht gerade aus der Luft gegriffen. Und was "Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr".

Wir haben da eine Idee. In Linthal ganz zuhinterst im Tal. Da arbeiten wir an einer Lösung: die KIDS Akademie. Im VITAO LINTHPARK Glarus Süd. Weiter siehe LINK...



Sonntag, 22. Mai 2011

VITAO®Lebensschule / Ethik-Zentrum / KIDS-Akademie


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Obige Abbildung wurde auf den neuesten Stand gebracht.



Nur wer die Beiträge dieses BLOGs regelmässig liest, versteht, dass im kritischen Bereich zwischen Theorie und bedarfsgerechter Nutzung immer wieder Korrekturen (Anpassungen) vorgenommen wurden / werden. Also - nach vorne schauen, weiterblättern, auf dem aktuellen Stand bleiben...



Die Räume des Projekts VITAO®LINTHPARK Akademie sind als Multifunktions-Räume geplant. Noch ist hier auf dem Areal der Spinnerei Linthal AG fast alles Baustelle. Und am 28.05.2011 ab 13:00 Uhr ist man herzlichst eingeladen, diese Grossbaustelle zu besichtigen (LINK zur Einladung).

Weil Multifunktions-Räume wie eine Bühne geplant werden müssen, unterschiedlichste Verwendungen machbar sein sollen, muss vom Boden bis zur Decke, von den Elektroanschlüssen, der Heizung, den sanitären Anlagen bis hin zu den Sicherheitsüberlegungen alles multifunktional geplant werden. Da muss man vorher vieles durchdenken, als Visionär weit in die Zukunft hinein planen und insbesondere im "zuhinterst sagenhaft abgelegenen" südlichen Glarnerland (Linthal / Braunwald / Tierfehd) nach Möglichkeiten suchen, welche die Abgeschiedenheit als Vorteil zu nutzen verstehen.

Über die Denkfabrik, die Lebensschule, das Ethik-Zentrum und die ALPHA WORLD als "planet 47|09" wurde bereits ausführlich geschrieben (LINK). Heute möchte ich ein Thema andiskutieren, welches im Grunde genommen alle denkbaren Nutzungsmöglichkeiten auf einen gemeinsamen Zukunftsnenner bringt: 

Die VITAO® KIDS Akademie - Projekt in Privatinitiative und Selbstverwaltung.

Kindliche Neugierde, Lernfähigkeit und seelische Unversehrtheit gehören zentral mit zu den „Rohstoffen der Zukunft“. Hier muss man ansetzen, wenn es gelingen soll, als Familie, Mutter oder Vater verantwortungsvoll diese Zukunft mitzugestalten. Wo aber sind diese Kids sicher und sinnvoll aufgehoben, wenn es nach der Schule zuhause nicht mehr so richtig läuft? Wo ist ein Ort ohne Spielekonsole, ohne Fernseher, ohne Handy? Wo lernt unser Nachwuchs die Regeln für ein selbstbestimmtes Leben? (LINK zu Theographie: lernen, leben, lehren...)

Wo gibt es einen ergänzenden Schulbetrieb, an dem all dies fürs praktische Leben gelehrt, vorbereitet und durchgesetzt wird? Kann ich mein Kind alleine dort hinschicken und ist es dort auch sicher aufgehoben? In der örtlichen Abgeschiedenheit des VITAO®LINTHPARK Glarus Süd wollen wir uns speziell dieser Problematik widmen. In der „Zukunftswerkstatt“ welche auch eine KIDS-Akademie beherbergt. Hier kommt man mit dem Zug sicher hin. Kaum steigt Ihr Kind aus, ist es schon verkehrssicher gegenüber in unseren Räumen aufgehoben. Und abends geht es genau so sicher wieder nach Hause. Auch planen wir einen speziellen Shuttle-Service. Dann wird ihr Sprössling bis vor die Haustür gefahren.

Was lernen Kids in dieser Akademie? Frei nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ lernen diese jungen Erwachsenen vorallem sich selbst kennen. Ihre besonderen Fähigkeiten. Das was sie als Individuum einzigartig macht. Und wie sie sich in der Gruppe ergänzen oder mitunter auch durchsetzen sollen. Sie lernen Disziplin, ihre Kreativität wird gefördert, ihr Selbstbewusstsein gestärkt, ihr Weltverständnis werteneutral geschult. In der KIKO-Gruppe lernen sie Kochen und alles, was eine gesunde Ernährung ausmacht. In der KIKA-Gruppe lernen sie Karate, Qi-Gong oder Judo. Und in der KITA-Gruppe schliesslich lernen sie tanzen, steppen, sich bewegen, sich Choreografien ausdenken, all das, was ihre Seele schöpferisch zum Ausdruck bringt.

Aber auch Jugendliche mit dem Drang aus der Gesellschaft „auszubrechen“ sollen künftig in der KISU-Gruppe (KIDS Survival Training) ihre überschüssigen Energien loswerden können. Hier bietet das natürliche Umfeld der VITAO® LINTHPARK Akademie als sagenhaft abgelegener Kraftort ausreichend Möglichkeiten, sich am Felsgestein zu messen bis man müde und abgeschlagen „reumütig“ in die Geborgenheit des Miteinander zurückfindet.

Persönlichkeitsbildung, Abbau von Aggressionen, Entschleunigung, Konzentrationsfähigkeit, Kreativität, Leistungssteigerung, Beharrlichkeit, Ausdauer - all das sind Anforderungen für eine sinnvolle und erfolgreiche Zukunft die hier in der VITAO® KIDS Akademie gefördert werden können. Unter Anleitung lebenserfahrener Trainer. Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. Bewerben Sie sich als (pensionierte) Lehrkraft, Elternteil mit spezieller Lebenserfahrung, Trainer, Ausbilder (z.B. in Ayurveda) für den Kochunterricht, Karatelehrer etc. 

Spiritus rector der VITAO® ALLIANZ SCHWEIZ - david.mclion@gmail.com

Prof. Dr. Joachim Kohlhof - Schirmherr der VITAO®Ethik Community

Christian Buschan MSc - Logotherapeut und Mitbegründer der VITAO®Online Alpen Akademie



Sonntag, 15. Mai 2011

Einladung zur Informationsveranstaltung „Wasserkraft birgt Zukunft“.

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Weitere Aktualisierung


Nur wer die Beiträge dieses BLOGs regelmässig liest, versteht, dass im kritischen Bereich zwischen Theorie und bedarfsgerechter Nutzung immer wieder Korrekturen (Anpassungen) vorgenommen wurden / werden. Also - nach vorne schauen, weiterblättern, auf dem aktuellen Stand bleiben...


„VITAO® verknüpft auf Linthpark-Net die Themenbereiche Zukunft Wasserkraft / Zukunft Wirtschaft / Zukunft Wohnen und Zukunft Wissen. All diese Vorab-Investitionen der VITAO ALLIANZ SCHWEIZ tragen Sorge dafür, dass „Die Welt schaut auf Glarus 47|09“ bereits im Netzwerk-Fokus der Weltöffentlichkeit wahrgenommen wird (siehe auch VITAO OECM Community)“. So kann man es lesen auf dem BLOG unter Linthpark-Net BUSINESS Class vom 24.Nov.2010.

Am 28.05.2011 ab 13:00 kann man einen Blick in dieses Zukunfts-Netzwerk werfen. In die Zukunft einer Welt der Pioniere, die es mutig wagen, an einem sagenhaft abgelegenen Ort zu investieren. In Glarus Süd, der grössten Gemeinde der Schweiz. Inmitten des UNESCO Weltnaturerbes „Tektonikarena Sardona“.

Noch ist hier Baustelle. So wie eben das ganze Leben irgendwie Baustelle ist. Weil alles in ständiger Erneuerung sich befindet. Dieses Lebens-Prinzip des permanenten Wandels hat bereits 1997 vorausschauend VITAO® Spiritus rector David McLion mit der Gründung der VITAO® ALLIANZ SCHWEIZ auf den Weg gebracht. Und hat seinerzeit ein Qualitäts-Label als branchenübergreifende Marke schützen lassen. Für eine globale Welt, in der besonders Familienbetriebe Chancen haben sollen, wenn sie sich wie die Grossen am Markt verhalten - im Sinne von „Gemeinsam eigenständig“ - unter einem gemeinsam Markendach: VITAO®. Das Markennetzwerk für eine neue Werte- und Unternehmenskultur.

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Dieses gemeinsame Markendach wird jetzt als „VITAO®LINTHPARK Zukunftswerkstatt“ ausgebaut. An einem zukunftssicheren Ort, wo Pioniere bereits vorbildlich branchenübergreifend sich zusammentun, mit ausreichend „Raumabstand“ im Sinne von „gemeinsam eigenständig“. Hier kann man persönlich ab sofort Starthilfe leisten: als Mitglied der VITAO Ethic Community. Seien Sie herzlich willkommen und informieren Sie sich vor Ort am 28.Mai 2011 in Linthal - im Industrieareal der Spinnerei Linthal AG. Ab 13:00. Bratwurst gibts auch...:) David McLion


www.linthpark.net


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Dienstag, 10. Mai 2011

"Glarnerland macht schön…" ?















Hallo, geht’s noch? Wer ins Glarnerland hineinfährt, wird doch erst mal seine Nase rümpfen müssen. So sehr stinkt es nach Schweinehaltung. Macht Gestank vielleicht schön… oder was ist hier gemeint? Einverstanden. Der erste Eindruck mag manchen verdriessen und ein Werbespruch wurde wiedermal als solcher enttarnt. Aber da haben wir doch diesen Mister Schweiz 2009 aus Linthal. Vielleicht ist damit doch eher das Südliche Glarnerland gemeint?

Es ist Sonntag morgen und in Glarus, der „Kleinsten Hauptstadt“ läuten die Kirchenglocken. Die Sonne brennt herunter und die Strassen und Gehsteige - hier sagt man Trottoires - sind noch leer. Ein kleiner Junge kommt mir entgegen. Ich muss die Hand schützend vor die Augen halten um aus der „Lichtgestalt“ überhaupt etwas mehr als nur Umrisse zu erkennen. Mit offenem klaren Blick lächelt dieser Junge mich an und grüsst artig - obwohl er mich nicht kennt. Ist es vielleicht das, was mit „schön“ gemeint ist frage ich mich. Ist es die heile „Heidi-Welt“ in der Kinder noch artig, natürlich, braun gebrannt und mit Sommersprossen bespickt „grüetzi“ sagen? Kann man sagen, dass wir uns alle nach einer solchen Welt sehnen - nach einer „Welt des Schönen, Guten und Wahren“?

In der Ruhe und Abgeschiedenheit vom Trubel und der Anonymität der Grossstadtwelt - inmitten von Bergen, von unberührter Natur merkt man schnell, was uns die Alltagshetze bringt. Da hilft keine Schminke, keine Schönheits-OP, kein Entspannungsbad. Auf Dauer müssen wir umdenken, möglichst bald in den „Luxus der Langsamkeit“ zurückfinden. Das Wort „Entschleunigung“ haben die Deutschen dafür kreiert. Weil ewige Hetze hässliche Spuren hinterlässt. Vielleicht ist auch das gemeint. Dass wir hier im Glarnerland etwas entspannter sind. Dass die Natur hier ganz besondere Gedanken zulässt. Gedanken, die uns erinnern an eine heile Welt, die wir uns gerne erhalten möchten…

Herzlich willkommen!



Mittwoch, 4. Mai 2011

Altenpflegeeinrichtungen unter ethischen Gesichtspunkten zertifizieren.

Prof. Dr. Kohlhof
EthikColleg Mehren


Ein kürzlich geführtes Gespräch mit dem Geschäftsführer von Premiumeinrichtungen für betagte Mitbürger in Österreich, der Schweiz und Deutschland machte deutlich, dass für alle Annehmlichkeiten während des Aufenthaltes seiner "Kunden" in den angebotenen Luxusunterbringungen  gedacht wurde, wie Golfanlagen, Hallenbäder, Tenniseinrichtungen, Reisemöglichkeiten, Finanzberatungen und Schönheitsfarmen. Für alles war gesorgt, großzügig und komfortabel, liebenswert und sicher war die Devise. Die Luxussenioren brauchten auf nichts zu verzichten, sie sollten in den Seniorenstiften genauso leben wie zu Hause.

Angesichts dieser herrlichen Aussichten in eine sichere Zukunft bis zum Tod war es eigentlich nur Zeitverschwendung, sich mit der menschlichen Würde eines alternden Anvertrauten oder eines Sterbenden unter ethischen Gesichtspunkten zu befassen. Alles wurde geboten nur nicht der Nachweis, dass die Pflegekräfte (und nicht die Hostessen) dieser Heime auch einer würdegerechten Sterbebegleitung zu Diensten sind und die Menschen bis zu ihrem Ende in der Vielfalt ihrer Persönlichkeiten in Würde gerecht werden.

Was den meisten Einrichtungen fehlte, war der nachvollziehbare Beweis, dass es über Waschen, Essen und Säubern noch mehr gibt, was die Bedürfnisse eines kranken und schwachen Heimbewohners ausmacht.

Dieser fehlende Zertifizierungsaspekt wurde anerkanntermaßen von den meisten Einrichtungen bestätigt, wenngleich die Notwendigkeit  - nicht zuletzt aus Kostengründen - infragegestellt wurde und bei voller Belegung der Häuser auch von der Notwendigkeit Abstand genommen wurde. Gleichwohl hielten die meisten Heimleitungen eine erfolgreiche Ethik-Zertifizierung für die Krönung ihrer Pflegearbeit im Umgang mit ihren Bewohnern. Und umgekehrt war es für Bewohner und solche, die es einmal werden wollen, ein wertvolles Auswahlkriterium gegenüber solchen Einrichtungen, die im Umgang mit pflegeethischer Behandlung ihrer Kunden eher einen großen Bogen machen.

Können angesichts des hohen Kosten-, Zeit- und Verwaltungsdrucks überhaupt pflegeethische Aspekte realisiert werden? Reicht es nicht aus, wenn der medizinische Dienst der Krankenkassen, oftmals nach vorheriger Terminabsprache mit den Heimen, "plötzlich und unerwartet" die Einrichtungen auf ihre qualitative, organisatorische und medizinische notwendige Arbeit hin kontrolliert und das Ergebnis als tragfähig anerkennt?

Das Ethik-Management setzt ein beanstandungsloses Qualitätsmanagement voraus. Es krönt gewissermaßen die Pflegearbeit und es setzt das Qualitätsmanagement daher nicht außer Kraft. Ein gutes und funktionierendes Qualitätsmanagement sagt noch gar nichts über den besonderen Umgang mit den Menschen und ihrer menschlichen Würde, ihrer Selbstbestimmung und ihrem seelischen Wohlbefinden aus. Nur letztere Kriterien sichern auf lange Sicht die Nachhaltigkeit und die Bestandssicherheit einer Pflegeeinrichtung im Markt. Potentielle Bewohner, die die von unserem Ethik Colleg definierten Ethikstandards (s. Ethik in der Altenpflege, dbb-verlag Berlin) immer mehr als Maßstab für ihre eigenen Erfüllungsansprüche anmelden, werden schließlich die richtige Wahl für ihre künftige Altersruhestätte treffen und sich nicht alleine mit der Frage aufhalten, ob Theaterveranstaltungen, 5-Gang Menüs und sportlicher Wettbewerb angebotener Freizeitgestaltungen im Vordergrund stehen. Erst die Implementierung eines soliden und nachprüfbaren Ethik-Management-Systems garantiert in höherem Maße eine altersgerechte und menschenwürdige Behandlung betroffener Senioren. Auch nach der Befragung betroffener, ja examinierter Pflegekräfte, fehlt es zumeist an Kenntnis, Willen und Erfahrung, sowie an der Schulungsbereitschaft vieler Träger und Heimleitungen, eine ethisch unterlegte Altenpflege auf Dauer zu gewährleisten.

Wir erheben nicht den Anspruch für alle Konflikte und schwierige Entscheidungssituationen die richtige Rezeptur anzubieten, aber wir sehen, dass die Auseinandersetzung mit ethischen Standards in der Altenpflege hilft, sich überhaupt mit dieser Thematik zu befassen und dabei die Erkenntnis zu gewinnen, dass auf einem wachsenden Zukunftsmarkt immer älter werdender Bevölkerungsteile die Vernachlässigung ethischer Aspekte das Überleben nicht zertifizierter  Einrichtungen auf Dauer  gefährdet. Vielleicht werden eines Tages die Sozialversicherungs- und Pflegeversicherungsträger die Höhe ihrer Transfersätze an Pflegeheime davon abhängig machen, in welchem Umfang auch ethische Standards in den Heimen tatsächlich realisiert und umgesetzt werden.

Häufig ist es in Senioreneinrichtungen genauso wie in den Wirtschaftsunternehmen auch: solange die Betten voll, die Zimmer oder Suiten belegt sind (oder der unternehmerische Umsatz grenzenlos  steigt), besteht auch nicht die Einsicht, sich mit ethischen Standards auseinandersetzen zu müssen. Wenn der Wettbewerb der Pflegeeinrichtungen, d.h. der Kampf um die Belegung der Bettenkapazität einmal umgekehrt einsetzen sollte, dann haben die Verzichtsapostel schlechte Karten. Damit das aber nicht passiert, besteht für jedes Heim immer noch die Möglichkeit, durch ein Selbstaudit den eigenen Ethik-Standort zu ermitteln und im Falle festgestellter Defizite für entsprechende Abhilfe zu sorgen.

So gesehen dient der "Leitfaden für die Ethik in der Altenpflege" lediglich der eigenen Standortbestimmung. Das Selbstaudit oder das angebotene Fremdaudit sollen helfen, den gegenwärtigen Ist-Zustand einer Institution zu ermitteln, ihn zu protokollieren und mithilfe von Fragebögen an alle Beteiligten, die ermittelten Angaben zu verifizieren. Anschließend wird der jeweils erreichte Erfüllungsgrad eines Bewertungskriteriums festgestellt. Am Ende steht nach erfolgreicher Überprüfung und Bewertung aller Kriterien die Ethik-Zertifizierung. Diese Vorgehensweise führt zu mehr Transparenz und höherer Vergleichbarkeit der einzelnen Leistungsprofile.

Eigentlich war eine solche Orientierungshilfe längst überfällig: einmal für die Pflegebedürftigen selbst auf ihrer Suche nach einer für sie persönlich geeigneten Einrichtung als Garant für ein Stück objektivierter Lebensqualität insbesondere im Alter und zum anderen für Kostenträger, Ärzte und Pflegekassen beim Einschätzen von Einrichtungen, denen das Prädikat zuverlässig, kompetent und ethisch verantwortungsbewusst auch zusteht und nicht zuletzt für das Pflegemanagement selber, um ein positives feed back von allen Anspruchsgruppen zu erfahren. Wenn man bedenkt, dass inzwischen viele klinische Einrichtungen auditiert und ohne Zertifizierung kaum noch existenzfähig sind, weil Krankenversicherungen häufig eine weitere Zusammenarbeit von einer erfolgreichen Zertifizierung zur Grundbedingung besserer Finanzausstattung machen, dann wird vielleicht eines Tages auch der Pflegeträger eine ethische Zertifizierung zur Grundbedingung erheben und sie zur Voraussetzung für eine nachhaltige Zusammenarbeit machen.

Joachim Kohlhof